Dienstag, 8. März 2016

Am Fenster

Er beobachtete sie durch das Fenster ihrer Erdgeschosswohnung und studierte jede ihrer Bewegungen. 
Die Körpersprache und somit auch die Bewegungen sagen viel über einen Menschen aus und er konnte jede, auch nur noch so kleine Bewegung, perfekt lesen.
Sie ging durch eine Tür und schloss diese hinter sich, also ging er weiter um das Haus herum und suchte das passende Fenster zu dem Raum in dem sie nun war.
Das war wie Puzzleteile suchen und zusammensetzen und darin war er als Kind schon unschlagbar gewesen.
Es war das Badezimmer mit blickdichtem Fenster, aber sie hat natürlich vergessen es zu schließen, wie unvorsichtig und nachlässig manche Menschen doch sind, das überraschte ihn immer wieder aufs Neue. 
Er wartete bis er Unmengen an Wasser plätschern hörte, wobei er wahrscheinlich gar nicht hätte warte müssen, doch er wollte, dass alles perfekt verlief.
Er gab dem Fenster einen sanften Schubs und es öffnete sich genauso, dass er unbemerkt hineinschauen konnte. 
Er starrte auf ihren nackten Körper und spürte wie sein Körper sich mit Verlangen füllte. 
Das Verlangen seine kalten Hände um ihren warmen Hals zu legen und ganz langsam zu zudrücken. 
Er kletterte also schnell durch das Fenster und erinnerte dabei an eine Raubkatze die auf der Suche nach ihrer Beute ist. 
Er lief auf sie zu immer weiter und weiter, letztendlich stand er genau hinter ihr und sie bemerkte ihn immer noch nicht.
Er wurde ungeduldig und ließ eine wunderschöne Glasvase aus dem Regal fallen. Sie drehte sich erschrocken um und starrte in seine kalten Augen. 
Er presste seine Hand auf ihre Lippen und war damit so schnell, dass ihr nicht mal ein kleinster Laut entrann. 
Er konnte ihre Angst fast riechen und ergoss sich daran. 
"Keine Sorge, du wirst länger leben als du denkst auch wenn du es dann gar nicht mehr willst."
Denn er würde sie töten, das war sicher aber er würde sich dabei auch sehr viel Zeit lassen.

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