Dienstag, 8. März 2016

Am Fenster

Er beobachtete sie durch das Fenster ihrer Erdgeschosswohnung und studierte jede ihrer Bewegungen. 
Die Körpersprache und somit auch die Bewegungen sagen viel über einen Menschen aus und er konnte jede, auch nur noch so kleine Bewegung, perfekt lesen.
Sie ging durch eine Tür und schloss diese hinter sich, also ging er weiter um das Haus herum und suchte das passende Fenster zu dem Raum in dem sie nun war.
Das war wie Puzzleteile suchen und zusammensetzen und darin war er als Kind schon unschlagbar gewesen.
Es war das Badezimmer mit blickdichtem Fenster, aber sie hat natürlich vergessen es zu schließen, wie unvorsichtig und nachlässig manche Menschen doch sind, das überraschte ihn immer wieder aufs Neue. 
Er wartete bis er Unmengen an Wasser plätschern hörte, wobei er wahrscheinlich gar nicht hätte warte müssen, doch er wollte, dass alles perfekt verlief.
Er gab dem Fenster einen sanften Schubs und es öffnete sich genauso, dass er unbemerkt hineinschauen konnte. 
Er starrte auf ihren nackten Körper und spürte wie sein Körper sich mit Verlangen füllte. 
Das Verlangen seine kalten Hände um ihren warmen Hals zu legen und ganz langsam zu zudrücken. 
Er kletterte also schnell durch das Fenster und erinnerte dabei an eine Raubkatze die auf der Suche nach ihrer Beute ist. 
Er lief auf sie zu immer weiter und weiter, letztendlich stand er genau hinter ihr und sie bemerkte ihn immer noch nicht.
Er wurde ungeduldig und ließ eine wunderschöne Glasvase aus dem Regal fallen. Sie drehte sich erschrocken um und starrte in seine kalten Augen. 
Er presste seine Hand auf ihre Lippen und war damit so schnell, dass ihr nicht mal ein kleinster Laut entrann. 
Er konnte ihre Angst fast riechen und ergoss sich daran. 
"Keine Sorge, du wirst länger leben als du denkst auch wenn du es dann gar nicht mehr willst."
Denn er würde sie töten, das war sicher aber er würde sich dabei auch sehr viel Zeit lassen.

Dienstag, 1. März 2016

Die goldene Sonne, 3 Jahre später, Teil 1

Die 3 Freunde Jenna, Isaac und Garet machen sich auf zu Kraden, dem alten Gelehrten Vales, für ihren wöchentlichen Unterricht in Alchemie. Das gehört zu ihrem Training der Psynergie, die sie seit dem Unfall bei dem Sturm vor 3 Jahren verbissen versuchen zu verbessern. Sie schworen sich so etwas nicht noch einmal geschehen zu lassen.
Kraden hat für heute einen Ausflug geplant, der, wie sie alle wissen, verboten ist, da es zum Alpeh-Berg gehen soll. Kraden hätte wohl etwas Neues über das Heiligtum herausgefunden und hat sich ausgiebig vorbereitet.
Denn erst in den letzten Tagen, während Isaac und Garet ihre Venuskräfte stärkten und schwere Felsstämme nur mit Psynergie bewegten, kamen ein mysteriöser Mann und eine mysteriöse Frau zu Kraden und tauschten mit ihm Wissen über das Innere Heiligtum gegen Wissen über den Wächter der Elementarsterne, den Alten Weisen.
So machen sich Kraden, Jenna, Isaac und Garet auf zum Berg, schlichen sich an der Kapelle der Heiler und dem wachenden Priester vorbei und kletterten den Berg hinauf bis zum Eingang.
Sie mussten über Schutt, Steine und kleine Felsen steigen, dort wo der Erdrutsch während des Sturms einschlug, und sahen in den Spalten zwischen den Gesteinsbrocken abgenagte und sonnengebleichte Knochen hervorblitzen. Im Berg drinnen führte Kraden sie sicher, mit seinen Informationen, durch die Räume, obwohl er als die Hilfe der Jugendliche brauchte um Statuen zu verschieben oder von Psynergie erfüllte Juwelen in passende Monumente einzusetzen. Entgegen all ihrer Erwartungen dieses heiligen Ortes war das Berginnere das reinste Labyrinth und von Monstern jeder Art, wie riesigen aggressiven Fledermäusen und mutierten Rattenkriegern, gefüllt. Die perfekte Gelegenheit für Isaac und seine Freunde sich in ihrer Psynergie zu beweisen und ihrer Rolle als Kämpfer gerecht zu werden. 
Nachdem Garet eine der Fledermäuse mit bloßen Händen entzwei gerissen hat, da er sein Kurzschwert nicht schnell genug aus der Leiche einer anderen Fledermaus ziehen konnte, besinnt er sich kurz eines besseren und sammelte seine Konzentration. Er spürt wie er sich sofort mächtig fühlt, ein Höhegefühl breitet sich in ihm aus, er sammelt Feuer in seinen bloßen Händen und wirft, getrieben durch die Euphorie des Höhegefühls, ein Flammenmeer den restlichen Monstern entgegen. Die Ratten und Fledermäuse, die nicht verbrennen, fliehen vor Schreck. 
"Heh! Isaac ! Psynergie fühlt sich so unglaublich gut an !", ruft er seinem Freund zu.
Doch dieser hört ihn gar nicht. Isaac ist selbst hoch konzentriert um eine Statue beiseite zu schieben. Die Statue steht hinter einem tiefen Wasserbecken und versperrt der Gruppe den Platz um rüber zu springen.
Garet zieht sein Schwert aus dem Vieh und wischt es an seinen Kleidern ab bevor er es wegsteckt, während er zu Isaac und den Anderen läuft.
"Lass es in deiner Hand, Garet, ich denke wir werden es gleich wieder brauchen.", sagt Isaac zu ihm.
"Hast Recht, wir wissen nicht, was uns im nächsten Raum erwartet."
Die Gruppe kämpft sich weiter durch das Labyrinth bis zu dem Räumen von Sol und Luna.
"Genau wie sie gesagt haben", ruft Kraden begeistert aus. "Doch sie sagten, sie hätten den ersten Raum mit dem Symbol der Sonne zurückgelassen, doch hier ist der Mond."
"Wer hat das gesagt ?", fragt Isaac.
"Niemand, frag nicht.", Kraden rennt in den anderen Raum. "Und hier die Sonne statt der Mond". Kurze Pause. "Schaut euch gut um, hier muss es eine Treppe nach oben geben !", befiehlt er den Jugendlichen.
Oben angekommen staunen die Jenna, Garet und Isaac nicht schlecht über die unglaubliche Aussicht, die man zwischen den Säulen hindurch hat, während Kraden nur Augen für die Wasserbecken mit den Mosaiken hat. 
"Garet ! Komm her!", ruft der Alte ihn zu sich. "Benutze deine Psynergie um diese Satue dort an ihren richtigen Platz zu schieben. Dort, wo der Boden glatt geschliffen ist.", Kraden zeigt auf eine der Statuen auf der anderen Seite des Sol-Beckens. Garet sammelt wieder seine Konzentration, doch er merkt schon, dass diese Hochgefühl fehlt.
"Tut mir Leid Kraden, ich bin zu erschöpft um meine Psynergie zu benutzen.", sagt er ihm, "Isaac, kannst du mir helfen ? Vielleicht schaffen wir es zu zweit."
Tatsächlich schaffen sie zu zweit. Und Blitze schlagen in diesem kleinen Raum ein und schlagen im Wasserbecken ein und als der Rauch verflogen ist sehen sie, dass sich das Mosaik verändert hat.
Freudig rennt Kraden die Treppe herunter und kommt kurz darauf wieder herauf. 
"Unten verändern sich die Symbole auch. Das ist es. Das ist der Schlüssel. Macht weiter ihr zwei, ich warte unten auf euch !", und weg war er.
Kopfschüttelnd machen sich Garet und Isaac an die Arbeit, Jenna kann ihnen leider nicht helfen, kann sie doch nicht diese Art von Venus-Psynergie wirken. Blitze schlagen ein und Sturmböen ziehen durch den Raum um den Rauch verfliegen zu lassen. Und als sie fertig sind, sind sie zu erschöpft um auch nur einen Schritt zu gehen. Stattdessen setzen sich die beiden lieber an eines der Becken und lassen ein wenig ihre Füße im Wasser baumeln. Jenna setzt sich zu ihnen. Zwischen den Säulen durch sehen sie einen wunderschönen Tag des Spätfrühlings. Die Sonne scheint hell und kräftig, sie sehen unten blühende Kronen der Bäume und hören den Gesang der vielen Vögel, während sie dort mit den Füßen im Wasser sitzen und den warmen Wind im Gesicht genießen.
Isaac zieht sein Schwert und Garet tut es ihm gleich und sie reinigen ihre dreckigen, mit Blut verschmierten Klingen im Wasser, trocknen es ab und wollen es wieder wegstecken als sie von hinten Schritte auf der Treppe hören.
"Au ! Du hast mich erschreckt, Kraden !", schreit Garet, der sich mit seinem Schwert den Finger aufgeschnitten hat.
"Wo bleibt ihr denn ? Die Räume unten haben sich verändert, das Symbol von Sol scheint, da kommt ein Strahl aus der Sonne. Kommt !", ignoriert der alte Mann ihn.
Sie eilen die Treppe runter, dem alten Mann hinterher. 
"Was ist das für ein Strahl, Kraden ?", fragt Isaac.
"Das ist eine gute Frage, es wird sich um eine Art der Psynergie halten. Spürt ihr Adepten es nicht ?"
"Nein, ich spüre nichts."
Als Isaac näher hingeht um sich die Sonne an zu schauen, trifft ihn der Strahl und er spürt wie ihm Kraft, Psynergie, entzogen wird. Der Strahl wird größer. Isaac schreckt zurück und an der Wand, auf die die Sonne nun scheint, öffnet sich ein Portal.
Kraden schreit freudig auf :" Yeey! Das muss es sein, das muss das wahre Heiligtum sein. Wir sehen nun das Geheimnis dieses Bergs."
"Auf ! Gehen wir, wenn Kraden sich schon so darauf freut", meint Jenna grinsend zu den Jungs.
Die Gruppe betritt das Portal und findet sich auf einer Insel in einer riesigen Berghöhle wieder. Um die Insel herum steht glitzerndes Wasser.
"Ist das .. ist das der Ozean ?", fragt Garet ungläubig.
"Nein", Kraden lacht kurz auf, "Der Ozean hat Wellen, eines Tages zeig ich ihn dir." Kurze Pause, die Gruppe schaut sich um. Den Jugendlichen fallen 4 Statuen auf und Kraden fällt auf, was die Statuen in den Händen halten.
"Seht dort !", sagt er, "die Elementarsterne. Psynergie in ihrer reinsten Form. Dort, der orange Stern der Erde, in seinem Inneren windet sich die Kraft der Venus. Und dort, der blaue Merkur-Stern, mit den Kräften von Wasser und Eis. Und seht dort, der lila Stern dort, hat die ungebündelte Kraft der Winde und Blitze des Jupiter. Und dort hinten, der letzte Stern, rot glühend ist dort er Marsstern, das Feuer."
"Erde, Wasser, Wind und Feuer, das sin die Grundbausteine der Alchemie, nicht wahr Kraden ?", fragt Garet. "Ist es nicht so Isaac ?". Isaac nickt zur Antwort.
"Da habt ihr sehr gut aufgepasst. Alchemie, alles begann mit der Suche nach dem Stein der Weisen, wir, sämtliches Leben, einfach alles ist aus den 4 Elementen zusammengesetzt. und hier haben wir sie in ihrer Reinform. Wisst ihr welcher Macht wir gegenüber stehen ?"
Die 3 Jugendlichen schauen schweigen hin und her, jeder wartet darauf, dass ein Anderer antwortet.
"Ich brauche diese Sterne, ich könnte Psynergie nachvollziehen, was ich alles von diesen Sternen lernen könnte. Hier, ich habe diese Mythrilbeutel extra dafür angefertigt die Elementarsterne zu tragen." Kraden machte sich auf, auf die Säulen und über die Felsen zu springen, die den Weg zu den kleinen Inseln mit den Statuen bilden. Doch auf dem einen Fels rutschte er weg, verlor sämtlichen Halt und stürzte. Isaac und Garet eilen sofort zu ihm, ihm aufzuhelfen. 
"Hier, bitte, nehmt diese Beutel und sammelt die Sterne für mich ein. Für einen alten gebrechlichen Mann ist es zu gefährlich. Passt auf, es ist sehr rutschig."
Die beiden schauen sich kurz schweigend an. Dann nimmt Isaac die Beutel und sie springen weiter über die Säulen und Felsen hinweg.
Als erstes erreichen sie die Süle mit dem orangenen Stein. Kaum haben sie ihn der Statue aus der Händen genommen, leuchtet diese auf und Strahlen organenes Licht schießen in alle Richtungen davon. Isaac, ein Venusadept, spürt die unglaubliche Macht der Erdpsynergie die von dem Stein und von jedem einzelnen der Strahlen ausgeht. Dann machen sie sich auf den Weg zum Merkurstern, und auch hier schießen wieder Strahlen von der Statue in alle Richtungen. Der Weg zum nächsten Stern führt sie wieder auf die Insel mit dem Portal zurück, wo Jenna und Kraden warten bis die Jungs fertig sind.
"Kraden ? Weißt du was das für Strahlen sind ? Sie haben eine mächtige Aura der Psynergie."
"Nicht genau, also ich habe ein Idee, vielleicht, eher eine Vermutung... ach nein, nein ich weiß es nicht. Bestimmt kann ich es dir nach meinem Studium der Elementarsterne sagen."

Golden Sun Fanart