Dienstag, 14. Juni 2016

Noch ein Glas

Noch ein Glas, ich denke an dich. In Problemen zu ertrinken und die Probleme zu ertränken, in Alkohol und dem Blut, das ich aus meinen Wunden lecke, ist derzeit mein Alltag. Wie konnte aus mir so etwas werden ? Traurig, aber wahr, manchmal taste ich meinen Hals oder meine Handgelenke ab und hoffe keinen Puls zu spüren, während mir mein Herz schmerzend in der Brust hämmert. Das ist ein echt ekliges Gefühl, besonders in schlaflosen Nächten, in denen ich auf der linken Seite liege und mein Herzschlag, entgegen dem Takt der Uhr, mich wach hält. Es fühlt sich an als fließt die Zeit rückwärts. Ich beobachte die Zeiger auf dem Ziffernblatt. Wie der Große dem Kleinen davonrennt, nur um wieder bei ihn anzukommen und den Lauf von vorne beginnen zu lassen. 
Noch ein Glas, ich vergesse mich. Wie konnte ich nur so werden ? Wie konnte ich mich gehen lassen und wer bin ich ? 
"Schau mir ins Gesicht !", kurze Pause. Stille. "Sag mir wer ich bin", kurze Pause, "BITTE !", schreie ich in den Spiegel. Stille, ich breche zusammen, der Aufschlag meiner Knie auf dem Boden erfüllt den Raum. Mit den Händen vor meinem Gesicht hocke ich wimmernd vor meinem erbärmlichen Spiegelbild. Verloren ist die Arroganz von früher, in denen ich mit vor Stolz geschwellter Brust der Meinung war in einer Menge von tausenden allen überlegen zu sein. Nun bin ich alleine, ganz alleine, und fühle mich als sei ich der Schwächste im Raum. 
Noch ein Glas, ein kurzer Moment der Reue über den letzten Schluck und ich kotze den ganzen billigen Whiskey von heute Abend aus. Verschwommen schaue ich in die verschimmende Pfütze, Resignation, wieso sollte ich mich jetzt noch dagegen wehren ? Ich finde heute nichtmehr die Kraft und Motivation mich von dem Fleck weg zu bewegen. Also noch einen Schwall auskotzen und mich auf das Kopfkissen aus unverdautem Dosengulasch betten. Gute Nacht.
Ich liege links, mein Herz schlägt in einem unrythmischen Takt. Mein Kissen stinkt, und ich bleibe wach die ganze Nacht.
Wo bist du nur hin ? Mein erster Gedanke am Morgen. Ich find diesen Gedanken unerträglich, ich finde mich unerträglich. Mit dem Handrücken wische ich mir die Kotze aus dem Gesicht und spucke aus. Ein fader, saurer und einfach widerlicher Geschmack breitet sich auf meinen Geschmacksknospen aus. Ich würde mir am liebsten die Zunge aus der Fresse reißen. Vielleicht hilft aber auch ein Schluck Whiskey, schlimmer kann es eh nicht werden. Ich bin ein Stück Dreck.
Ich stehe wieder vor dem Spiegel, "du erbärmlicher Haufen Dreck. Du siehst scheiße aus, du stinkst, du bist nutzlos.", nutzlos ? Es tut immer gut sich morgens Selbstvertrauen einzureden.
Ich denke an dich. Anfangs gab ich mir die Schuld, daran, dass du weg bist, daran, dass ich langsam verrotte, innerlich und äußerlich, daran, dass ich mir selbst die Haut wund und blutig kratze und beiße, wie ein verrückter Hund, daran, daran, was auch immer, ich habe mir die Schuld gegeben. Doch wozu ? Das habe ich mich gefragt, gleich nachdem ich an dich denken musste. Und so langsam denke ich immer mehr an dich, du hast mich verlassen, mich aufgegeben, bist weggelaufen, hast meine Träume zerstört, hast unsere Träume zerstört, aber viel schlimmer noch : du hast meine Träume zerstört. Da ist sie wieder, ein Funken Arroganz, einen kleinen Moment lang bin ich die Mitte meines Weltbildes, ein perfektes Selbstbild, stark und unabhängig in einer verzweifelten Abhängigkeit an den Gedanken an dich. Und du hast mich zurück gelassen. Hast gesagt wir sehen uns, hast mich dabei angelächelt. Seit wann entscheidest du über mein Leben ? Vielleicht will ich dich gar nicht sehen ?
Noch ein Glas, warum belüge ich mich selbst ? Ich denke so oft an dich, dass ich für ein Wiedersehen dir immer aufs Neue hinterher rennen würde wie der Große Zeiger dem Kleinen. Bin ich Hase oder Igel ? Wer bin ich ?
"Sag es mir !", Ich sinke früher als gewöhnlich vor dem Spiegel auf den Boden. "Schau mir ins Gesicht !", kurze Pause, Sag mir wer ich bin", kurze Pause. Stille. "BITTE !", ich schreie, in der Hoffnung meine Gedanken nichtmehr hören zu müssen.
Noch ein Glas, eine Antwort bekomme ich eh nicht. Von Tag zu Tag habe ich mehr Angst vor dem Nebel in meinem Kopf. Er erlaubt mir immer seltener an dich zu denken.
Er führt mich in die Einsamkeit, wo ich mir selbst am nächsten bin, seit du fort bist. Ich bin allein, ich vermisse dich.

Sonntag, 5. Juni 2016

Der rote Faden

Ich folge ihm, bin sein Schatten, seine Begleitung, seine Gesellschaft. Auch wenn ich es vermeide mich ihm zu zeigen, und doch weiß er, dass ich ihm folge. Er ist nett, nicht zu mir, sondern zu anderen. Eine sehr höfliche Person, grüßt freundlich jeden den er kennt, gibt immer mehr Trinkgeld als notwendig und spendiert seinen Frauengeschichten immer das Essen. Sehr wohl erzogen.
Warum folge ich ihm ? Weil er es mir so schön leicht macht und weil es tausendmal interessanter ist als nichts tun. Ich finde rote Fäden auf seinem Weg, die an Ästen von Bäumen oder Straßenlaternen oder Ampeln oder Türgriffen gebunden sind und finde ihn immer wieder. Und ich folge ihm und sammle die Fäden. Ich knote sie aneinander und drehe mir einen Strick. Ein dickes rotes Seil. Ein Gürtel ist es mir, trage ich das Seil um die Hüfte gebunden und habe es dort nahe und leicht die neuen roten Fäden einzuknoten, sodass der Strick immer länger und länger wird. Einen Stalker nennen sie mich, Verfolger, die Kinder nennen es Spion spielen, und er weiß, dass ich ihm folge, aber er ist nett, er verurteilt mich nicht. Er nennt mich stiller Freund, unsichtbarer Freund, er weiß nicht wie ich aussehe. Ich glaube, er weiß auch, dass ich es bin, der seine Fäden sammelt. Bin ich also ein Stalker ? Ein Verfolger ? In seinen Augen also eher ein Freund mit der Gabe des Sammlers. Und der Strick wird länger und länger, je mehr Zeit vergeht. Was sind schon Tage, wenn ich ihm folge oder Monate. Wie lange folge ich ihm schon ? 1 Jahr 3 Monate 11 Tage und 2 Stunden. Weiß ein Stalker die genaue Zahl ? Vermutlich ja. Damals am 15.Mai hab ich ihn auf einer Restaurantterrasse sitzen sehen, alleine an seinem Tisch. Und als er bezahlen wollte, fiel mir der lange rote Faden auf, mit dem sein Geldbeutel an der Hose fest verbunden war, ich beschloss ihm zu folgen. Es ist der rote Faden. Er zieht sie, die Fäden, also mehrere, hinter sich her und bindet sie an seinem Weg fest, und die Faden ziehen mich hinter sich her, ich sammel sie und folge ihm. Anfangs dachte ich die roten Fäden wären sein Hänsel und Gretel Trauma, doch ich glaube er tut das für mich, an irgendetwas muss man ja glauben.
Und heute kehrt er wieder in dieses Restaurant zurück und setzt sich an seinen Stammtisch. Er isst hier häufiger, warum fühlt es sich heute besonders an ?
Als er seinen Geldbeutel aus der Hosentasche holt um zu zahlen, fällt es mir auf. Wo ist der Faden ? Er hat keinen roten Faden an seinem Geldbeutel ? Soll das ein Witz sein ? Gleich kommt es, er holt bestimmt gleich den Faden aus der anderen Hand hervor und grinst in die Umgebung, nicht wissend wo ich bin. Das muss ein Scherz sein. Oder er hat den Faden schon unauffällig auf den Tisch gelegt oder irgendwo anders hin gebunden und ich muss ihn finden. Aber er ist nicht da, hier ist kein Faden, nirgends. Ich fühle mich verraten, das ist Verrat, ich dachte wir wären Freunde. Er zieht die Fäden hinter sich her, er hat die Fäden und ich suche sie, ich finde sie, und so folge ich ihm. Die Fäden sind die Brücke, die Kette die mich an ihn bindet. Aber jetzt nichtmehr. Wenn er mich einfach verrät, na dem wird es Leid tun, ich habe an ihn geglaubt, ich war sein bester Freund. Doch unser Band bricht, die letzten Stricke zwischen uns reißen. Außer eins, ja, ich werde ihm den Strick zeigen, der nicht reißt. Und er wird jedes einzelne Glied wieder erkennen.
Ich muss nur vor ihm daheim sein.
Seit über einen Jahr ist es das erste Mal, dass ich vorausgehe und nicht folge, das erste Mal, in dem er mich nicht hinter sich her zieht. Ich bin kein Freund mehr, kein Verfolger, ich bin der Jäger der voraus geht um die Falle zu stellen.
In seiner Wohnung ist es still und dunkel. So habe ich sie noch nie gesehen, immer schon war er vor mir hier. Und hier ich stelle ich seine Falle. Gut sichtbar im Raum binde ich mir das Seil von den Hüften, seine Strip-Show und er verpasst sie, Schade. Und befestige es an einem der Deckenbalken.
Ich werde ihm zeigen, was sein Verrat bedeutet. Das erste Mal, dass er mich sehen wird. Mein Gesicht erkennt und die Fratze der Wut, Angst, Verzweiflung und des Schmerzes zu sehen. Ich werde sein Gewissen zu Grunde bringen, die roten Fäden werden seinen Willen an mich binden, sodass er ihn verliert. Ich werde seine Brücke des Verstandes, die über den Fluss des Wahnsinns fließt, zum Einsturz bringen, so wie er unsere Brücke zum Einsturz brachte. Ja, ich merke eindeutig, dass es zu Ende geht, ich werde metaphorisch. Aber ohne Sauerstoff kann ich nur schwer denken, das Atmen fällt mir schon schwer.
Und das Seil ist zu dünn, langsam schneidet es mir in den Hals, ein brennender Schmerz, gut gut, das soll er alles sehen, was er mir angetan hat, er soll es sich bewusst machen.
Ich merke das Pochen am Hals und wie mit jedem Schlag mehr Blut aus der Wunde läuft, in die roten Fäden, das rote Seil hinein. Und ganz langsam wird der Strick dunkler.
Mein letzter Atemzug, die Augen bleiben geöffnet, der letzte Gedanke und mein Körper erstarrt.

Mittwoch, 18. Mai 2016

Wenn der Regen dich berührt

Es ist eine klare Nacht, die Sterne leuchten vom wolkenleeren Himmel auf die Bäume herab, deren Blätter vom leichten Wind bewegt werden. Dort im Park steht ein Brunnen, in dessen Wasser sich der Mond spiegelt. Im Schimmer des Mondlichts blitzen die vielen Kupfermünzen am Boden des Brunnens auf. Er hat schon so viele Wünsche gehört. Wünsche von verzweifelten Mädchen, deren Liebe nicht erwidert wird, Wünsche von verzweifelten Männern, die fürchten ihre Familie nicht angemessen zu versorgen, Wünsche von verzweifelten Müttern, im Glauben bei ihren Kindern versagt zu haben, Wünsche von Kindern, die nichts mehr als Süßigkeiten wollen, und Wünsche von Emilie, die sich wünscht, dass es regnet.
Mit einem weißen Sommerkleid und mit dunklen Augenringen läuft sie am nächsten Tag in der Morgendämmerung von ihrer Wohnung an den Eisenbahnschienen durch die ganze Stadt, an den Kirchen und gut besuchten Frühstückcafés vorbei, bis in den Park am nördlichen Ende der Stadt, direkt am Waldrand. Dort wirft sie eine handvoll Münzen in den Brunnen und bestaunt ihr Glitzern am Grund. Sie will nicht mehr den Sonnenschein, der ihr in den Augen schmerzt und ihre bleiche Haut verbrennt, und auch kein Schnee im Sommer. Sie wünscht sich Sommerregen, der so gut riecht im Wald und in den sie so viele Hoffnungen hat.
Denn das Grün der Bäume leuchtet heller, wenn es regnet, und ein Stein glänzt viel schöner, wenn es regnet, und der Brunnen füllt sich mit Regen und niemand sieht ihre Tränen, wenn es regnet.
Die Münzen am Grund des Brunnens glitzern und der Wind verweht die Wasseroberfläche, und doch schlagen dort keine Tropfen ein, der Brunnen füllt sich nicht, es regnet nicht.
Sie flieht vor der Sonne in die Dämmerung hinein, als es Abend wird. Langsam steht Emilie auf und klopft den Dreck von ihrem Kleid und läuft mit hängenden Schultern davon.
Der Wind heult durch die Bäume und lässt die Blätter rascheln, die Vögel singen ihr buntes Lied. Und aus dem Brunnen hallt wider eine wunderschöne Melodie. Doch Emilie hört sie nicht und geht.
Nur um am nächsten Tag wieder zu kommen
und erneut eine handvoll Münzen in den Brunnen zu werfen.
Die Münzen zerstören den Spiegel der Wasseroberfläche und schlagen kleine Wellen. Emilie beobachtet heute nichtmehr das Glitzern der Münzen, das hat sie schon so oft gesehen, sondern sie folgt den Wellen auf dem Wasser und spricht ihren Wunsch. Die Oberfläche glättet sich wieder und nichts geschieht. Enttäuscht lässt sich Emilie zu Boden fallen und verbringt wieder einen Tag an der Seite des Brunnens mit ihrem unerfüllten Wunsch im Herzen. Sie steht auf und hebt ein Blatt, das ihr gerade vor die Füße gefallen war, mit auf. Motivationslos und frustriert lehnt sie sich noch für einen Moment auf den Brunnenrand und fährt mit dem Blatt die Wellen vom Morgen auf dem Wasser nach. Um sie herum heult wieder der Wind durch die Bäume und die Vögel singen. Und dieses Mal hört sie die Melodie. Eine langsame, leise und traurige Melodie.
Sie beginnt zu weinen, als die ersten Regentropfen ihre Haut kühlen. Nicht weil der Schmerz so unerträglich war, den ihr die Sonne verursacht hat, sondern weil der Schmerz, der jetzt wieder kommt, so stark ist.
Es regnete auch an dem Tag, an dem ihre Mutter starb. Und ohne Mutter flieht Emilie seitdem vor der Einsamkeit in den Wald zum Brunnen hinein, wo sie alleine ist. Und seitdem flieht sie vor der Stille, die sie verfolgt, in den Wald hinein, wo es ruhig ist und sie erst jetzt die Melodie hören konnte.
Und der Regen ruft ihre Erinnerungen hervor und sagt ihr wie sehr sie ihre Mutter vermisst.
Der Brunnen weint mit ihr, kommt seine Oberfläche doch nicht zur Ruhe und wird nicht glatt, ständig aufgewühlt von dem einschlagenden Regen.
Und auch wenn ihr Wunsch in Erfüllung ging, hat es sogleich ihren Traum zerstört. Sie träumte davon, dass ihre Mutter zurückkehrt,
wenn es regnet.

Montag, 4. April 2016

If there are bread winners, there are bread losers, but you can't toast what isn't real

Niveauloses Bildungsfernsehen lehrte uns eins : Gute Scheiben, schlechte Scheiben. Wobei erstere ganz klar die gewinnende Masse unter der Kruste bilden. Aber was macht man mit den schlechten Scheiben ? Wenn sie nicht einmal mit Frischkäse, Omas Marmelade, frischer Wurst vom Metzger oder sogar allseits beliebter Nuss-Nougat-Creme schmeckt ? Toasten ? Toasten !
Aber stellen sich hier Fragen wie : darf es in einer Gesellschaft höchster Qualitätsstandards überhaupt so etwas wie schlechtes Brot geben ? Bzw, wird es in Zeiten einer Wegwerfgesellschaft überhaupt noch in Erwägung gezogen schlechtes Brot zu essen ?
Man kommt unweigerlich zu der Erkenntnis schlechtes Brot sei ein Abfallprodukt, das unvermeidbar bei der Produktion von gutem Brot entstehen müsse. Schlechtes Brot sei eines der sieben großen Übel und man müsse dieses entgrenzen. Nur ist des einen Teufel eines anderen Gott, und was wir schlechtes Brot nennen ist für andere der Himmel auf Erden, egal ob als ganzer Laib oder in Scheiben.
Kann man schlechtes Brot dann überhaupt schlechtes Brot nennen ? Oder unterscheidet sich Brot einfach nur in verschiedenen Sichtweisen von "gut" ?
Im Sinne subjektiven Geschmacks ist ein beliebiges Brot a, das Element der gesamten Masse an Brot ist, gutes Brot und ein anderer Brot b schlechtes Brot. Ein anderes Subjekt würde Brot a schlecht nennen und Brot b gut. Damit erhalten beide Brote die Qualität "gut", nur aus anderen Sichtweisen.
Es gibt also kein schlechtes Brot.
Und wo kein schlechtes Brot ist, kann man kein schlechtes Brot toasten.

Dienstag, 8. März 2016

Am Fenster

Er beobachtete sie durch das Fenster ihrer Erdgeschosswohnung und studierte jede ihrer Bewegungen. 
Die Körpersprache und somit auch die Bewegungen sagen viel über einen Menschen aus und er konnte jede, auch nur noch so kleine Bewegung, perfekt lesen.
Sie ging durch eine Tür und schloss diese hinter sich, also ging er weiter um das Haus herum und suchte das passende Fenster zu dem Raum in dem sie nun war.
Das war wie Puzzleteile suchen und zusammensetzen und darin war er als Kind schon unschlagbar gewesen.
Es war das Badezimmer mit blickdichtem Fenster, aber sie hat natürlich vergessen es zu schließen, wie unvorsichtig und nachlässig manche Menschen doch sind, das überraschte ihn immer wieder aufs Neue. 
Er wartete bis er Unmengen an Wasser plätschern hörte, wobei er wahrscheinlich gar nicht hätte warte müssen, doch er wollte, dass alles perfekt verlief.
Er gab dem Fenster einen sanften Schubs und es öffnete sich genauso, dass er unbemerkt hineinschauen konnte. 
Er starrte auf ihren nackten Körper und spürte wie sein Körper sich mit Verlangen füllte. 
Das Verlangen seine kalten Hände um ihren warmen Hals zu legen und ganz langsam zu zudrücken. 
Er kletterte also schnell durch das Fenster und erinnerte dabei an eine Raubkatze die auf der Suche nach ihrer Beute ist. 
Er lief auf sie zu immer weiter und weiter, letztendlich stand er genau hinter ihr und sie bemerkte ihn immer noch nicht.
Er wurde ungeduldig und ließ eine wunderschöne Glasvase aus dem Regal fallen. Sie drehte sich erschrocken um und starrte in seine kalten Augen. 
Er presste seine Hand auf ihre Lippen und war damit so schnell, dass ihr nicht mal ein kleinster Laut entrann. 
Er konnte ihre Angst fast riechen und ergoss sich daran. 
"Keine Sorge, du wirst länger leben als du denkst auch wenn du es dann gar nicht mehr willst."
Denn er würde sie töten, das war sicher aber er würde sich dabei auch sehr viel Zeit lassen.

Dienstag, 1. März 2016

Die goldene Sonne, 3 Jahre später, Teil 1

Die 3 Freunde Jenna, Isaac und Garet machen sich auf zu Kraden, dem alten Gelehrten Vales, für ihren wöchentlichen Unterricht in Alchemie. Das gehört zu ihrem Training der Psynergie, die sie seit dem Unfall bei dem Sturm vor 3 Jahren verbissen versuchen zu verbessern. Sie schworen sich so etwas nicht noch einmal geschehen zu lassen.
Kraden hat für heute einen Ausflug geplant, der, wie sie alle wissen, verboten ist, da es zum Alpeh-Berg gehen soll. Kraden hätte wohl etwas Neues über das Heiligtum herausgefunden und hat sich ausgiebig vorbereitet.
Denn erst in den letzten Tagen, während Isaac und Garet ihre Venuskräfte stärkten und schwere Felsstämme nur mit Psynergie bewegten, kamen ein mysteriöser Mann und eine mysteriöse Frau zu Kraden und tauschten mit ihm Wissen über das Innere Heiligtum gegen Wissen über den Wächter der Elementarsterne, den Alten Weisen.
So machen sich Kraden, Jenna, Isaac und Garet auf zum Berg, schlichen sich an der Kapelle der Heiler und dem wachenden Priester vorbei und kletterten den Berg hinauf bis zum Eingang.
Sie mussten über Schutt, Steine und kleine Felsen steigen, dort wo der Erdrutsch während des Sturms einschlug, und sahen in den Spalten zwischen den Gesteinsbrocken abgenagte und sonnengebleichte Knochen hervorblitzen. Im Berg drinnen führte Kraden sie sicher, mit seinen Informationen, durch die Räume, obwohl er als die Hilfe der Jugendliche brauchte um Statuen zu verschieben oder von Psynergie erfüllte Juwelen in passende Monumente einzusetzen. Entgegen all ihrer Erwartungen dieses heiligen Ortes war das Berginnere das reinste Labyrinth und von Monstern jeder Art, wie riesigen aggressiven Fledermäusen und mutierten Rattenkriegern, gefüllt. Die perfekte Gelegenheit für Isaac und seine Freunde sich in ihrer Psynergie zu beweisen und ihrer Rolle als Kämpfer gerecht zu werden. 
Nachdem Garet eine der Fledermäuse mit bloßen Händen entzwei gerissen hat, da er sein Kurzschwert nicht schnell genug aus der Leiche einer anderen Fledermaus ziehen konnte, besinnt er sich kurz eines besseren und sammelte seine Konzentration. Er spürt wie er sich sofort mächtig fühlt, ein Höhegefühl breitet sich in ihm aus, er sammelt Feuer in seinen bloßen Händen und wirft, getrieben durch die Euphorie des Höhegefühls, ein Flammenmeer den restlichen Monstern entgegen. Die Ratten und Fledermäuse, die nicht verbrennen, fliehen vor Schreck. 
"Heh! Isaac ! Psynergie fühlt sich so unglaublich gut an !", ruft er seinem Freund zu.
Doch dieser hört ihn gar nicht. Isaac ist selbst hoch konzentriert um eine Statue beiseite zu schieben. Die Statue steht hinter einem tiefen Wasserbecken und versperrt der Gruppe den Platz um rüber zu springen.
Garet zieht sein Schwert aus dem Vieh und wischt es an seinen Kleidern ab bevor er es wegsteckt, während er zu Isaac und den Anderen läuft.
"Lass es in deiner Hand, Garet, ich denke wir werden es gleich wieder brauchen.", sagt Isaac zu ihm.
"Hast Recht, wir wissen nicht, was uns im nächsten Raum erwartet."
Die Gruppe kämpft sich weiter durch das Labyrinth bis zu dem Räumen von Sol und Luna.
"Genau wie sie gesagt haben", ruft Kraden begeistert aus. "Doch sie sagten, sie hätten den ersten Raum mit dem Symbol der Sonne zurückgelassen, doch hier ist der Mond."
"Wer hat das gesagt ?", fragt Isaac.
"Niemand, frag nicht.", Kraden rennt in den anderen Raum. "Und hier die Sonne statt der Mond". Kurze Pause. "Schaut euch gut um, hier muss es eine Treppe nach oben geben !", befiehlt er den Jugendlichen.
Oben angekommen staunen die Jenna, Garet und Isaac nicht schlecht über die unglaubliche Aussicht, die man zwischen den Säulen hindurch hat, während Kraden nur Augen für die Wasserbecken mit den Mosaiken hat. 
"Garet ! Komm her!", ruft der Alte ihn zu sich. "Benutze deine Psynergie um diese Satue dort an ihren richtigen Platz zu schieben. Dort, wo der Boden glatt geschliffen ist.", Kraden zeigt auf eine der Statuen auf der anderen Seite des Sol-Beckens. Garet sammelt wieder seine Konzentration, doch er merkt schon, dass diese Hochgefühl fehlt.
"Tut mir Leid Kraden, ich bin zu erschöpft um meine Psynergie zu benutzen.", sagt er ihm, "Isaac, kannst du mir helfen ? Vielleicht schaffen wir es zu zweit."
Tatsächlich schaffen sie zu zweit. Und Blitze schlagen in diesem kleinen Raum ein und schlagen im Wasserbecken ein und als der Rauch verflogen ist sehen sie, dass sich das Mosaik verändert hat.
Freudig rennt Kraden die Treppe herunter und kommt kurz darauf wieder herauf. 
"Unten verändern sich die Symbole auch. Das ist es. Das ist der Schlüssel. Macht weiter ihr zwei, ich warte unten auf euch !", und weg war er.
Kopfschüttelnd machen sich Garet und Isaac an die Arbeit, Jenna kann ihnen leider nicht helfen, kann sie doch nicht diese Art von Venus-Psynergie wirken. Blitze schlagen ein und Sturmböen ziehen durch den Raum um den Rauch verfliegen zu lassen. Und als sie fertig sind, sind sie zu erschöpft um auch nur einen Schritt zu gehen. Stattdessen setzen sich die beiden lieber an eines der Becken und lassen ein wenig ihre Füße im Wasser baumeln. Jenna setzt sich zu ihnen. Zwischen den Säulen durch sehen sie einen wunderschönen Tag des Spätfrühlings. Die Sonne scheint hell und kräftig, sie sehen unten blühende Kronen der Bäume und hören den Gesang der vielen Vögel, während sie dort mit den Füßen im Wasser sitzen und den warmen Wind im Gesicht genießen.
Isaac zieht sein Schwert und Garet tut es ihm gleich und sie reinigen ihre dreckigen, mit Blut verschmierten Klingen im Wasser, trocknen es ab und wollen es wieder wegstecken als sie von hinten Schritte auf der Treppe hören.
"Au ! Du hast mich erschreckt, Kraden !", schreit Garet, der sich mit seinem Schwert den Finger aufgeschnitten hat.
"Wo bleibt ihr denn ? Die Räume unten haben sich verändert, das Symbol von Sol scheint, da kommt ein Strahl aus der Sonne. Kommt !", ignoriert der alte Mann ihn.
Sie eilen die Treppe runter, dem alten Mann hinterher. 
"Was ist das für ein Strahl, Kraden ?", fragt Isaac.
"Das ist eine gute Frage, es wird sich um eine Art der Psynergie halten. Spürt ihr Adepten es nicht ?"
"Nein, ich spüre nichts."
Als Isaac näher hingeht um sich die Sonne an zu schauen, trifft ihn der Strahl und er spürt wie ihm Kraft, Psynergie, entzogen wird. Der Strahl wird größer. Isaac schreckt zurück und an der Wand, auf die die Sonne nun scheint, öffnet sich ein Portal.
Kraden schreit freudig auf :" Yeey! Das muss es sein, das muss das wahre Heiligtum sein. Wir sehen nun das Geheimnis dieses Bergs."
"Auf ! Gehen wir, wenn Kraden sich schon so darauf freut", meint Jenna grinsend zu den Jungs.
Die Gruppe betritt das Portal und findet sich auf einer Insel in einer riesigen Berghöhle wieder. Um die Insel herum steht glitzerndes Wasser.
"Ist das .. ist das der Ozean ?", fragt Garet ungläubig.
"Nein", Kraden lacht kurz auf, "Der Ozean hat Wellen, eines Tages zeig ich ihn dir." Kurze Pause, die Gruppe schaut sich um. Den Jugendlichen fallen 4 Statuen auf und Kraden fällt auf, was die Statuen in den Händen halten.
"Seht dort !", sagt er, "die Elementarsterne. Psynergie in ihrer reinsten Form. Dort, der orange Stern der Erde, in seinem Inneren windet sich die Kraft der Venus. Und dort, der blaue Merkur-Stern, mit den Kräften von Wasser und Eis. Und seht dort, der lila Stern dort, hat die ungebündelte Kraft der Winde und Blitze des Jupiter. Und dort hinten, der letzte Stern, rot glühend ist dort er Marsstern, das Feuer."
"Erde, Wasser, Wind und Feuer, das sin die Grundbausteine der Alchemie, nicht wahr Kraden ?", fragt Garet. "Ist es nicht so Isaac ?". Isaac nickt zur Antwort.
"Da habt ihr sehr gut aufgepasst. Alchemie, alles begann mit der Suche nach dem Stein der Weisen, wir, sämtliches Leben, einfach alles ist aus den 4 Elementen zusammengesetzt. und hier haben wir sie in ihrer Reinform. Wisst ihr welcher Macht wir gegenüber stehen ?"
Die 3 Jugendlichen schauen schweigen hin und her, jeder wartet darauf, dass ein Anderer antwortet.
"Ich brauche diese Sterne, ich könnte Psynergie nachvollziehen, was ich alles von diesen Sternen lernen könnte. Hier, ich habe diese Mythrilbeutel extra dafür angefertigt die Elementarsterne zu tragen." Kraden machte sich auf, auf die Säulen und über die Felsen zu springen, die den Weg zu den kleinen Inseln mit den Statuen bilden. Doch auf dem einen Fels rutschte er weg, verlor sämtlichen Halt und stürzte. Isaac und Garet eilen sofort zu ihm, ihm aufzuhelfen. 
"Hier, bitte, nehmt diese Beutel und sammelt die Sterne für mich ein. Für einen alten gebrechlichen Mann ist es zu gefährlich. Passt auf, es ist sehr rutschig."
Die beiden schauen sich kurz schweigend an. Dann nimmt Isaac die Beutel und sie springen weiter über die Säulen und Felsen hinweg.
Als erstes erreichen sie die Süle mit dem orangenen Stein. Kaum haben sie ihn der Statue aus der Händen genommen, leuchtet diese auf und Strahlen organenes Licht schießen in alle Richtungen davon. Isaac, ein Venusadept, spürt die unglaubliche Macht der Erdpsynergie die von dem Stein und von jedem einzelnen der Strahlen ausgeht. Dann machen sie sich auf den Weg zum Merkurstern, und auch hier schießen wieder Strahlen von der Statue in alle Richtungen. Der Weg zum nächsten Stern führt sie wieder auf die Insel mit dem Portal zurück, wo Jenna und Kraden warten bis die Jungs fertig sind.
"Kraden ? Weißt du was das für Strahlen sind ? Sie haben eine mächtige Aura der Psynergie."
"Nicht genau, also ich habe ein Idee, vielleicht, eher eine Vermutung... ach nein, nein ich weiß es nicht. Bestimmt kann ich es dir nach meinem Studium der Elementarsterne sagen."

Golden Sun Fanart

Donnerstag, 25. Februar 2016

Die Goldene Sonne, Prox' letzte Hoffnung, Prolog

Der Schneefall wird stärker im hohen Norden. Der Boden spaltet sich und gibt die Tiefe frei, die Berge bewegen sich und bedrohen die Stadt Prox, den letzten Außenposten zur Wache des Mars-Leuchtturm. Ein Turm, der einst im Einklang mit den anderen Elementen das Feuer in die Welt brachte, versteckt sich im Eis.
Die Gaia-Fälle am Ende der Welt verschlingen mehr und mehr Wassermassen, die Kontinente versinken im Meer, Tag für Tag brechen die Klippen oder verläuft sich der Strand in den Wellen, und es scheint man könne nur warten bis ganz Weyard die Wasserfälle hinab in die Tiefe stürzt.
Dieser Tag wird kommen und es scheint als könne es niemand verhindern, denn die Welt hat die Kraft der Alchemie, der vier Elemente : Erde, mit der Kraft der Venus, Wasser, mit der Kraft des Merkurs, Wind, mit der Kraft des Jupiters, und Feuer, mit der Kraft des Mars'; vergessen, seit die Leuchttürme nichtmehr strahlen und das Heiligtum von Sol am Aleph-Berg geschlossen wurde.
Die Heiligen in Prox erinnern sich an die Kraft des Mars-Leuchtturms. Sie erinnern sich auch an die Blütezeit der Alchemie und beschließen nicht auf den Untergang zu warten
Saturos soll derjenige sein, der die Hoffnung auf seinen Schultern trägt. Als stärkster Krieger im Dorf, Hagartio zwar körperlich unterlegen, aber durch List und Schläue trotzdem im Kampf ungeschlagen, gilt er als der Einzige diese Mission durchführen zu können.
Und so segelt er auf einem Schiff lemurianischer Bauart mit Gefährten, Priestern des Mars und Kriegern, zum Kontinent Angara, in dessen Herzen sich, beschützt von der Stadt Vale, der Aleph-Berg erhebt.
Dort ist das Heiligtum von Sol ihr Ziel.
In Angara angekommen reisen sie in friedlicher Idylle durch Wälder und über Steppen bis nach Vale.
In einer stürmischen Nacht wollen sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen und in das Heiligtum einbrechen. Das ganze Dorf verschließt sich in ihren Häusern, wo sie sich vor Wind und Regen in Sicherheit wiegen.
Niemand sieht Saturos und seine Gruppe durch die Stadt, am Gebetshaus vorbei, zum Berg hochschleichen. Keiner der Dorfbewohner sieht, wie sie das verbotene und verschlossene Heiligtum von Sol bewegen.
Doch der alte Weise sieht sie. Ein mythisches Geschöpf, ein schwebender Fels mit einem Auge, sieht sie.
Saturos hofft im Inneren des Heiligtums die Elementarsterne zu finden. Steine purer Elementarkraft, die die Kraft haben die Leuchttürme der Elemente wieder zu entzünden.
Die Gruppe löst die Rätsel der Juwelen, die sie in Monumente einsetzen müssen um Geheimtüren zu öffnen. Nichts hält sie auf und so stoßen sie immer weiter vor. Bis sie im Heiligtum von Sol einen Raum finden mit einem Mosaik eines Mondes am Boden, Luna.
"Saturos ? Wieso ist hier ein Mond ? Sollte wir im Inneren des Heiligtums von Sol nicht eine Sonne finden, die uns den Weg zu den Elementarsternen öffnet ?", fragt eine der Priesterinnen.
" Menardi, ich weiß es nicht.", antwortet er. "SUCHT WEITER !", befiehlt Saturos.
Sie finden nebenan einen Raum mit der Sonne, nur ist das nicht der Raum, der in den alten Schriften beschrieben war. Sie suchen weiter, gehen einen Gang hinab, eine Treppe hinauf, zu der Spitze des Berges. Eine Seite ist offen, gestützt von Säulen und die Aussicht aus diesem Raum hinaus ist unglaublich.
Einer der Priester stellt sich vorne zwischen die Säulen und ruft Saturos herbei.
"Aus dieser Richtung kamen wir. Hinter den Bergen liegt das Meer und der gefrorene Fluss und direkt dort Prox."
Er deutet in eine andere Himmelsrichtung, nach Nord-Osten. "Und dort liegt der Merkur-Leuchtturm, auch im ewigen Schnee."
Saturos schaut in die Richtungen, in die der Priester zeigt, beobachtet vorbei fliegende Vögel blickt bis ans Ende der Welt, wo die Gischt der Gaia-Fälle dichten Nebel bildet.
Währenddessen untersucht seine Gruppe den Raum, bemerkt wieder ein Abbild Sols und ein Abbild Lunas am Boden eines Wasserbeckens, das mit Wächterstatuen umstellt ist. Einer der Krieger, körperlich stark, bemerkt, dass bei dem Luna-Becken eine der Statuen nicht gleichmäßig zu den anderen steht und schiebt sie an einen angemessenen Platz.
Plötzlich zieht ein heftiger Wind durch den Raum, durch die Säulen kommend und Saturos ins Gesicht peitschend. Blitze schlagen von der Statue aus in das Wasserbecken und verändern einen Teil des Luna-Mosaiks. Man erkennt an dieser Stelle nun die Form und die Strahlen der Sonne. Parallel dazu verändert sich das Sol-Mosaik im anderen Wasserbecken, man erkennt nun einen Teil eines Mondes.
Saturos schaut sich das genau an. Die Priester sind ganz begeistert von der Macht, die in diesem Berg am Werk ist.
"Menardi ! Nox !", ruft Saturos die Priesterin und den verantwortlichen Krieger zu sich. "Schaut nach ob sich unten etwas verändert hat."
Die Beiden eilen die Treppe hinunter und den Gang zurück zum Kern des Heiligtums. Alles raucht, als hätten auch hier die Blitze eingeschlagen, und auch hier haben sich Mosaike verändert. Sie eilen euphorisch wieder nach oben zu Saturos.
Dieser ist begeistert von ihrem Bericht. "Schiebt alle Wächterstatuen an ihre Plätze zurück ! Sie sollen über Sol wachen."
Nachdem die Krieger die Statuen zurecht gerückt hatten, die Blitze einschlugen und der abflauende Wind der Sturmböen den Rauch aus dem Raum verbannt hatte, prangte im Luna-Becken nun das Symbol von Sol.
Die Gruppe macht sich freudig auf den Weg die Treppe hinunter. Saturos dreht sich noch einmal um, bevor er selbst dir Stufen hinabsteigt, und meint zwischen den Säulen hindurch einen Felsen nach oben schweben zu sehen. Kopfschüttelnd tut er es als Einbildung ab und trotzdem zieht ihm ein Schauer den Rücken hinunter als er sich von dem Fels beobachtet fühlt. Auch nur Einbildung !, denkt er sich.
Wieder im Kern des Heiligtums angekommen fällt ihnen auch hier sofort auf, dass sich die Mosaike am Boden geändert haben.
"Saturos ! Die Sonne scheint.", ruft einer der Priester.
Mitten in einem schwach beleuchteten Raum in einem Berg drinnen ist Saturos verwirrt von einem solchen Aufruf : "Was ?"
"Nein. Wirklich. Die Sonne scheint. Also hier. Auf dem Boden, das Mosaik, ein Strahl kommt daraus hervor."
Und kaum hat der Priester diesen Satz ausgesprochen beginnt der Raum, der ganze Berg zu beben.
"EIN ERDBEBEN"
"NEIN, wie dürfen hier jetzt nicht aufgeben !", ruft Saturos seinen Leuten zu. Menardi an seiner Seite schreit ebenfalls vergeblich gegen den Lärm der panischen Schreie der Gruppe und das Geräusch von bebendem Gestein an.
Saturos Gruppe flieht.
So schnell ihre Beine sie tragen rennen sie durch die vielen Räume des Heiligtums in Richtung des Ausgangs. Steine lösen sich von der Decke und prasseln neben und zwischen ihnen auf den Boden. Wer getroffen wurde, wird liegen gelassen.
Und so schaffen es nur einmal 2 Priester, Menardi und der Mann, der bemerkte, dass die Sonne scheint, und 3 Krieger, Saturos selbst und 2 andere, aus dem Berg hinaus. In ihrer Erleichterung, das Berginnere verlassen zu haben, überhören sie zwischen dem Regen und dem noch andauernden Sturm, dass das Beben der Felsen hier draußen noch lauter ist.
Von dem Berg hat sich eine Steinlawine gelöst und rauscht laut tosend den Berg runter. Der größte Felsen dieser Lawine erschlägt noch einmal einen Teil der Überlebenden, nur Saturos und Menardi bleiben unversehrt, und ihre Leichen werden von den kleineren Steinbrocken begraben, während der große Fels langsam den Berghang hinab auf Vale zurollt.

Als das Beben nichtnur den Berg, sondern auch das Dorf erschütterte, flüchten Dorfbewohner aus ihren Häusern zum Dorfplatz hinunter. Manche setzen sich hauptsächlich für die Evakuierung und die Sicherheit der Anderen ein, in der Hoffnung, alle vor dem anrollenden Felsen retten zu können.
Einige Adepten, die noch genügend Psynergie haben und nicht zu sehr vom Tag geschwächt sind, machen sich auf mit ihrer Psynergie den Felsen aufzuhalten, zumindest solange bis sie erschöpft sind, um dem Dorf mehr Zeit zu geben. 
In der Hektik der Evakuierung und inmitten des Sturms passiert es, dass eine der Brücke über den Fluss, der vom Aleph-Berg hinab durch das Dorf fließt, einstürzt und den Jungen Felix in die strömenden Wassermassen wirft. Er kann sich in der letzten Sekund eund mit letzter Kraft an einem der abgebrochenen Pfeiler fest halten. Schnell versuchen viele Helfer ihn wieder aus dem Wasser zu ziehen. Doch sie sind zu erschöpft und haben keine Psynergie mehr um ihm zu helfen, und man findte keine Seile, die lang genug wären ihm in der Mitte des Flusses zu helfen. Isaac und Garet werden losgeschickt auf dem Dorfplatz Hilfe zu suchen. Doch der Weg bis dorthin ist weit und obwohl sie Hilfe finden, kommen sie nichtmehr schnell genug zu Felix. Die Adepten, die den Felsen halten, sind verausgabt und die Kraft der Natur aus purem Gestein bahnt sich weiter seinen Weg. Er rollt den Hang hinab, über einen Wasserfall und versinkt mit Felix unter sich und einigen der Helfer in den Tiefen des Flusses. 
Für das Dorf ist der Schreck vorbei, sie waren am Dorfplatz in Sicherheit, doch für die verbliebenden Vorort an der Unglücksstelle ist es ein gewaltiger Schock. Einen Schock, den die Anderen erst noch erfahren, schließlich hat das ganze Dorf liebgewonnene Mitglieder verloren.
Issac ist ganz neben sich, musste er doch mit ansehen wie sein Vater, einer der Helfer und einer seiner besten Freunde, Felix, von dem Felsen in den Untergang gerissen wurden.
Nicht ansprechbar läuft er einfach von dem Ort des Unfalls fort, Garet an seiner Seite. Schweigend.

"Wir haben überlebt !", ruft Menardi freudig aus.
"Pscht !", fährt Saturos sie an. "Ja, wir haben überlebt, aber wie viele haben wir verloren ? Und was pasiert wohl mit uns, wenn uns die Dorfbewohner sehen und eins und eins zusammen zählen, wenn du weiter so rumschreist ?" flüstert er ihr zu. Aus der Gruppe von Priestern und Kriegern, die aus Prox aufbrach, sind nurnoch Saturos und Menardi übrig. Und ihr Ziel haben sie auch nicht erreicht, ein Disaster.
"Wir müssen noch einmal in das Heiligtum hinein", stellt sie fest.
"Wieder zu dem Punkt, an dem wir waren, und noch weiter hinein. Wenn wir nur wüssten, was im Heiligtum das Beben ausgelöst hat ? Das war nicht natürlich ! Hast du auch diese Psynergie [..] Pscht. Schritte !", murmelt er. 
Standen sie eben noch auf einer Erhöhung neben einem der Häuser schleichen sie jetzt um das Haus herum, direkt in Isaac und Garet hinein,
Die beiden Jungs, die noch unter Schock stehen, bemerken die beiden gar nicht, doch Saturos, erfüllt mit Angst entdeckt zu werden und voller Frust über den Fehlschlag der Mission, zieht sein glühendes Schwert und greift an. Noch bevor sich die Jungs wehren können oder auch nur ihre Hände an den Griffen ihrer Waffen haben können, schlägt Saturos schon zu und schleudert ihnen die Kraft seiner Mars-Psynergie, eine Wand aus purem Feuer, entgegen. Die Jungs gehen zu Boden, geschwächt und mit schweren Wunden.
"Saturos !", fährt Menardi auf, "Das sind noch Kinder."
"Kinder, die uns verraten könnten. [...] Komm, wir verstecken uns besser, wenn sich das Dorf jetzt wieder in ihre Häuser zurück zieht."
"Und wie gehen wir weiter vor ?"
"Wir müssen wohl unsere vorgehensweise ändern. Die Dorfbewohner wissen wahrscheinlich mehr über das Heiligtum als wir. Morgen kommen wir als unschuldige Reisende in die Stadt und erkundigen uns. Lebt hier nicht dieser Gelehrte der Alchemie ? Kraden ?"


Golden Sun Fanart

Donnerstag, 11. Februar 2016

Blitzschlagschild

Meine Name ist Donnael. Kein wirklich kreativer Name für einen Blitz und Gewitterengel.
Ich bin ein Schutzengel, aber kein guter Schutzengel. Manche Leute denken sie haben einen Schutzengel, wenn sie ein Zugunglück überleben. Aber das ist kein Glück, das ist auch nicht die schützende Hand Gottes, sondern nur vielleicht ein Schutzengel. Was in solchen Fällen viele Leute nicht wissen ist, dass es entweder pure Physik oder Willkür ist. Viele Leute denken es wäre Glück, dass ein psychischer labiler Bankräuber nicht auf sie geschossen hat, aber es war nur die Willkür dieses einen nicht auf sie zu schießen. Genauso wäre es auch kein Pech erschossen zu werden, da es einfach die Willkür dieses einen war auf sie zu schießen. Verstehst du was ich meine ?
So denkt ein Schutzengel. Also ich. Vielleicht denkt nicht jeder Schutzengel so, ich bin ja schließlich ein schlechter Schutzengel. Manche Schutzengel können tatsächlich beschützen, jaja du denkst an Schutzschilder oder Wunderheilungen. So funktionieren Schutzengel nicht, nichtmal die Guten.
Wenn ein Schutzengel verhindert, dass jemand zB erschossen wird, dann stirbt einfach jemand anderes. Ein Schutzengel kann keine Kugeln umlenken oder eine magische Barriere errichten, an der die Kugel abprallt, ein Schutzengel kann auch nicht präventiv verhindern, dass ein Mörder mordet. Ein Schutzengel kann die Willkür eines Menschen nur umlenken.
>>Aber Donnael, was heißt das genau ?
Ich bin froh, dass du fragst. Das heißt : Wenn du nicht stirbst, stirbt jemand anderes. Oder präziser : Die Willkür des Mörders sagt ihm nicht auf jemand anderen zu schießen, sondern auf dich. Und dann kommt der Schutzengel und ändert es zu : Die Willkür des Mörders sagt ihm auf jemand anderen zu schießen und nicht auf dich. In beiden Fällen mordet der Mörder. Aber du lebst.
>>Und du bist kein guter Schutzengel ?
Bin ich nicht. Wirst du mich fragen wieso nicht ?
>>Wieso bist du kein guter Schutzengel ?
Wieder eine so gute Frage, ich bin wirklich froh, dass du heute diese Fragen stellst.
Ich sagte dir bereits, dass gute Schutzengel Willkür, die gegen dich gerichtet ist, umlenken können. Dabei ist nicht zu vergessen, dass ein guter Schutzengel keine Willkür von sich aus gegen irgendwen richtet. Und das ist der Punkt warum ich kein guter Schutzengel bin. Ich richte Willkür gegen Leute. Und zwar mit voller Absicht.
>>Aber warum ?
Vielleicht weil ich selbst ein klein wenig irre bin. Psychisch labil, ich will ja klug klingen. Warum sonst sollte ich mir selbst Fragen stellen und mir selbst erklären, dass ich kein guter Schutzengel bin.
Bist du dann überhaupt ein richtiger Schutzengel ?
Natürlich, ich muss dich beschützen ? Gar kein Thema, dann wirst du auch nicht sterben. Bleiben wir doch bei dem Bankraubszenario des verrückten Mörders. Ich sitze im Scheidersitz auf meiner Wolke und pfeife fröhlich Beethovens Neunte, wippe mit dem Kopf im Takt und stricke einen schönen warmen Schal, während ich unten alles beobachte. Ich sehe den Bankräuber, sehe, dass er eine Schraube locker hat, was dazu führte, dass manche Türen in seinem Geist nicht richtig schließen und er jetzt nichtmehr alle Tassen im Schrank hat, sehe, dass er bewaffnet ist und, clever wie ich bin, erkenne ich auch, dass er bereit wäre zu morden. Ich lese die Willkür, die Waffe in seiner Hand potenziell gegen dich zu richten, wie spanische Vokabeln in einem Italienisch-Spanisch Wörterbuch. Sagte ich, dass ich ein Engel des Blitzes, des Donners und des Gewitters bin ? Ja, in der Tat, das sagte ich bereits. Und schon ist er vom Blitz getroffen und nichtmehr in der Lage dich zu töten. Du wurdes erfolgreich beschützt. Aber wurde mir das jemals gedankt ?
Nein, wurde es nicht, Herrgott nochmal !
Die Leuten reden dann immer nur von "tragischer Unfall". Wenn dann war es deren Glück. Von wegen Glück, es war die Willkür eines Engels, die sie rettete. Von mir aus stellen sie es sich als magisches Schild vor, vielleicht als den Blitzschlag, der es war. Aber nein, ein armer Mann starb, verdammt nochmal, er hätte gemordet, wo bleibt meine Anerkennung ?
Ich habe verhindert, dass ein Mann ein Mörder wird und es musste nichtmal ein Unbeteiligter sterben. man sollte es mir danken ! Ich bin der beste Schutzengel ! Hahahahaha!
>>Hahaha

Montag, 8. Februar 2016

Ouroboros - Der Traum hinein

Was anfängt wie ein normaler Tag, sollte für sie auch wie ein normaler Tag enden.
Das Gleiche gilt für die Nacht
Sie steht vor der Morgendämmerung auf und geht nach der Abenddämmerung wieder schlafen.
Normalerweise.
Am Tag träumt sie in der Sonne, in der Nacht träumt sie von der Sonne.
Wenn die Sonne aufgeht, dann sollte sie auch wieder unter gehen. Sie sollte dann schlafen gehen.
Und ihre Träume sollten sie nicht gefangen nehmen. Normalerweise.
Wenn sie in ein Labyrinth hineingeht, sollte sie auch wieder  hinausfinden.

Doch in ihrem Traum von der Sonne wird es Nacht. Und langsam, ganz langsam, friert sie im kalten Licht des Mondes. 
Doch es ist immernoch ihr Traum und wenn sie nicht von der Sonne träumen kann, so will sie trotzdem nicht von der Nacht träumen und flieht durch Wände und Barrieren immer tief in sich hinein.
Sie zittert im Schlaf, doch in ihrer Wahrnehmung ist ihr nichtmehr kalt. 
Da ist sie in einem runden Raum, der sich langsam zu drehen scheint, mit scheinbar glatten Wänden, mit einfarbiger Mosaikoberfläche. Dieser Raum kommt ihr ganz und gar nicht bekannt vor, wie sollte sie ihn auch erkennen können im schwachen glimmenden Licht. 
An den Wänden erkennt sie keine Muster, kein Bild im Mosaik, als sie an ihnen vorbei geht. Nur mit den Händen erkennt sie, dass die Wand nachgibt, wenn man dagegen drückt. 
Vielleicht findet sich ja ein Gang aus diesem Raum raus. Und als sie diesen Gang findet, wäre sie trotzdem fast daran vorbei gelaufen. Die Wände im selben unveränderten Muster und das schwache Licht legt ihr einen geisterhaften riesigen Schatten ihrer selbst in den Gang hinein.
"Komm herein !", hört sie es aus dem Gang heraus flüstern. Ihr Schatten ?
"Wir sind allein", ein reimender Schatten, eine wispernde Stimme, die sie zu locken scheint.
"Niemand sonst wird bei dir sein.
Vertraue dir", einduetig ihr Schatten. Also sie selbst. Oder nur ihre Stimme, aus diesem Gang, aus der Dunkelheit.
"Komm zu mir !", und das klang mehr wie ein Befehl. Geflüstert, aber in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zu lässt.
'Na gut, ich bleibe nicht länger hier', der Gang wird schon besser sein, als der runde Raum.
'Na dann, Viel Glück', ein Gedanke, der ihr die Angst vor der Dunkelheit nehmen soll. Nicht umsonst träumt sie sonst von der Sonne.
"Der Gang führt nur zum Raum zurück", jetzt reimt ihr Schatten auch noch auf ihre Gedanken. Und was soll das heißen ?
"Hallo ? Ist da jemand ?", fragt sie mutig und laut in den Gang hinein, nachdem sie schon ihren ersten Schritt in diesen gesetzt hatte. Als nur ein Lachen als Antwort kommt, bleibt sie abrupt stehen.
"1", sie reißt sich zusammen und traut sich einen weiteren Schritt hinein.
"2", antwortet ihr die Dunkelheit. Ein kalter Schauer läuft ihr über den Rücken.
"3", ihre Stimme ist zittrig und schwach, sodass sie sich selbst fats nicht gehört hätte, hätte sie nicht eh gewusst, was sie sagen wollte. Und doch schafft sie einen weiteren Schritt in den Gang hinein.
Der Gang scheint sich auch zu bewegen, so wie sich der Raum gedreht hat. Es scheint als gleiten die Wände weg von dem Raum.
Schweigen wagt sie sich noch ein Stück tiefer. Und ihr fällt auf, wie das schwach glimmende Licht immer schwächer wird und die Stille, die im runden Raum noch fast erdrückend war, langsam dem Geräusch ihres Atmens weicht. Und dem Geräusch von Atmung, die nicht zu ihrem Rythmus passt. Und dem Geräusch von Schritten.
"Hallo ?", eine leise und zittrige Frage. Eine Antwort erwartet sie gar nicht, eine gereimte Antwort schon doppelt nicht.
Sie ist mittlerweile weit genug gegangen, an einen ort im Gang, an dem das Licht aus dem Raum nichtmehr stark genug ist einen Schatten vor ihr zu werfen.
So ist es jetzt zwar immernoch ihre Stimme, aber nichtmehr ihr Schatten, sondern nur die tiefe Dunkelheit die ihr zuflüstert.
"Wir sind allein.", sie weiß noch, wie die Reime darauf lauteten.
"Komm zu mir,
vertraue dir", und nun macht es auch Sinn ihr selbst zu vertrauen. Sie hat die ganze Zeit in sich selbst vertraut, als sie sich wagte Schritt für Schritt in den Gang hinein zu gehen, als sie sich traute ihre Stimme zu erheben. Doch war es nicht so gemeint, und das versteht sie jetzt.
Denn sie kann sich jetzt nichtmehr selbst vertrauen als sie ihren Augen kaum glauben kann, dass sie, also nicht sie selbst, aber ein Mädchen, das aussieht wie sie und ihre Stimme hat, aus der Dunkelheit auf sie zu läuft.
Daher das Geräusch der Schritte und daher die Atmung.
Und je näher ihr das Mädchen, sie selbst, kommt, umso stärker wird das beklemmende der Nacht.
Es ist ihr Schatten, der vor ihr steht, in diesem, sich bewegenden, Gang, der weg führt von dem runden, sich drehenden Raum.
Ganz neben sich, verständnislos und verängstigt, und ohne Kontrolle über das was sie sagt, als würde es ihr eingeflüstert werden, dringt ihr ein leises Wispers von den Lippen : 
"Wir sind allein."
Der Schatten steht lächelnd vor ihr. So freundlich, als müsste sie keine Angst haben.
"Vertraust du mir ?", fragt ihr Schattenbild, als es aufhört zu lächeln.
 


Montag, 11. Januar 2016

Warum Rosenkohl nicht schmeckt und es an Weihnachten nicht schneit

Viele sind sich einig, der Rest wird aus offenkundiger Geschmacksverirrung außen vorbehalten, dass Rosenkohl einfcah nicht schmeckt.
Nun wird der ein oder andere bestimmt sagen, dass es nunmal so sei und das es ganz alleine des Rosenkohls Schuld ist. Diese Leute hassen den Rosenkohl ohne Grund (nur weil er nicht schmeckt, ist das kein Grund ihn zu hassen), und beteiligen sich nur um des Hasses Willen an der Rosenkohl-Hetze um nicht der Langweile oder dem Hunger nach ungesundem Fast Food ins Gesicht schauen zu müssen.
Selbstverständlich gibt es Gründe als Mensch den Rosenkohl zu verschmähen, nur rechtfertigen diese Gründe keinen blanken Hass. Diese Gründe den Rosenkohl zu verschmähen sind nicht einmal negativer Natur, da sie eigentlich nur aus der evolutionären Überlegenheit des Rosenkohls resultieren.
Der Rosenkohl hat nämlich schon früh, als menschliches Balzverhalten noch aus gegenseitiger Fellpflege in Form von entflohen bestand, erkannt, dass der Mensch eines Tages ein richtiges Problem sein wird.
Der Mensch, der in Wäldern tödlichen Feinden wie giftigen Pflanzen oder Spinnen oder Schlangen, oder bissigen Bären und Wölfen gegenüberstand, musste damals noch um das blanke überleben kämpfen. Das hat der Rosenkohl damals schon erkannt und weitsichtig geplant, da der Mensch damals keine akute Gefahr für ihn darstellte. Damals musste keine Weltbevölkerung von 7 Billionen hungrigen menschlichen Mäuler n gestopft werden, wozu er seinen Teil hätte beitragen müssen, und so plante er damals schon für den Tag an dem der Mensch sich entwickelt haben wird und an dem der Mensch denkt er könnte die Natur beherrschen. Er plante frühzeitig um zu diesem Tag sein Überleben gesichert zu haben.
Als der Mensch irgendwann dann lernte 1+1 zusammen zählen zu können, war der Tag nicht fern, an dem er lernte auch 1-1- rechnen zu können. Und als er herausfand, dass 1+1=2 ergibt und 1-1 mit 0 als Lösung richtig ist, entdeckte er etwas, das er Mathamtik nannte. Aus der Mathematik wurden  Köpfe groß wie z.B. Euklid mit seinem Dreiecksmatheding, oder dieser Pythagoras mit seinem a²+b²=c² (für alle, denen das nichts sagt : das ist auch irgendwas mit Mathe und Dreiecken) und dann war da noch einer, der auch Mathe am Dreieck gemacht hat, und so war dem Rosenkohl und einigen wenigen Abergläubischen schon mehr als deutlich bewusst, dass Mathe das Werk der Illuminaten ist.
Auf jeden Fall lernte der Mensch 1-1 zu rechnen und verband diese Erkenntnis mit dem echten Leben :
Tötende Tiere im Wald ? Was tun ?
Kein Wald, keine tötenden Tiere im Wald. So einfach klang die Idee : Die Waldbewohner sterben schon aus, wenn es erstmal keinen Wald gibt.
Als agrarkultivierte Pflanze bedrohte die Rodung der Wälder den Rosenkohlbestand nicht. Somit gewann der Rosenkohl die erste Runde gegen den Menschen. Aber wer zuletzt lacht und so weiter, es entscheidet sich auf jeden Fall erst am Ende.
Und genau hier hat der Langzeitplan des Rosenkohls seine Stärke. Über Hunderte Jahre hinweg analysierte er die Geschmacksknospen des Menschen um den eigenen Geschmack so scheußlich wie möglich zu machen, damit er sein letztes bisschen Fotosynthese nicht durch menschliche Zahnlücken kurz vor dem Zerkaut-werden machen muss. Er wehrte sich schlichtweg dagegen gegessen zu werden :
Evolution vom Feinsten.

1-1 wurde dem Menschen dann doch selbst zum Verhängnis. Denn das Roden der Wälder ist nicht gut für das Klima. Es wird wärmer und wärmer und wärmer und wärmer, und jeder kennt das, wenn man im Sommer bei 30°C schon aufsteht und dann keine Lust mehr hat irgendwas produktives zu machen Und so geht es Frau Holle eben auch. Schüttel doch selbst da oben die Kissen aus, wenn du Schnee an Weihnachten willst (aber denke dran : warme Luft steigt nach oben).

Dienstag, 5. Januar 2016

Die weiße Dame

Ich bin dein Fels in der Brandung.
Das erste und letzte vor dir.
Deine Hoffnung auf Schutz, Stärke und die Ausübung von Macht.
Es war schon immer so, dass die Starken die Schwachen brauchten um stark zu sein. Und so wurden die Schwachen stark.
Ich bin stark. Ich werde dich beschützen.
Ich sage das nicht für dich, ich sage das für mich, ich sage das um mir Mut zu machen.
Du brauchst keinen Mut. Du bist die Königin der Schmerzen, nur ich bin die Königin der Feiglinge, nicht zu vergleichen mit dir oder dem König an deiner Seite.
Aber ich brauche Mut. Ich sehe vor mir die Leere und dahinter den Tod. 
Ich bin die Figur auf D7.


Die Stille

...wird durchbrochen von dem gleichmäßigen Ticken der Uhr, die die Zeit runter zählt. Man kann ihm zuhören, dem Ticken, ja das kann man. Man kann sich einreden, dass das Ticken einen kalt lässt. Kalt stehen lässt, in Reihe und Glied.
Doch in Wahrheit passt sich der eigene Herzschlag dem Rhythmus des Tickens an. Und mit jeden Tick schlägt das Herz höher zum Hals, und mit jedem Tack rutscht das Herz tief in die Hose. Man hört das Pochen des Blutes in den Ohren, mit jedem Uhrenschlag lauter, man fühlt das Pochen des Blutes an den Hauptschlagadern, mit jedem Uhrenschlag lauter, und jeder Uhrenschlag zerreißt die Ruhe. Tiefe Seen erfahren Stürme, so dass sich die Wellen überschlagen und die Ufer weit hervortreten.

Man kann sich einreden, dass das Ticken einen kalt lässt, wissend, dass man sich selbst belügt.
Die Nervosität ist praktisch schon in der Luft zu sehen, wie sie sich nach oben verliert, aufsteigend neben den verzweifelten Gebeten, die man im Kopf immer wieder hoffend zum Himmel schickt.
Man kann es sich nicht einreden, dass das Ticken einen kalt lässt. Man kann es nur versuchen sich einzureden, aber man kann sich selbst bestimmt nicht überzeugen.

Tick.

Tack.

Sekunde für Sekunde.
Und das Herz schlägt höher, doch weiter.

Sekunde für Sekunde.

Tick.

Tack.

Tick.

Tack.

Klack.

Tick. Wir sind dran.

Tack. Unsere Zeit ist gekommen.

Die Eröffnung der Schlacht und die Hunde des Krieges heulen dem Himmel entgegen, auf der Suche nach dem Mond da keine Sonne für uns scheint.
Erhobenen Hauptes gezwungen die Leere zu füllen, nur um dem Tod näher zu treten.
Ich spüre den Druck auf meinen Schultern, in meinem Rücken, hinter mir, der mich nach vorne treibt. Ein Schritt folgt dem Ersten.
Zwei Schritte dem Tod entgegen.

Klack.

Tick. Sie sind dran. 
Der Feind, mein Tod. Das Einzige, das mir jetzt noch gegenüber steht.
Tack. Und ihre Kavallerie die mir entgegen reitet. Mich, den Fels meiner Königin, die die Erste und Letzte vor ihr beschützt.

Klack. -

Wir stehen kurz davor. Kurz davor, dass sich die Schlacht dem Schauspiel der Aufstellung langweilt und Tribut fordert.
Ich stehe sicher, den Drohungen des Feindes zwar ausgesetzt, aber aus eigener Reihe geschützt. Und meine Königin steht sicher hinter mir, geschützt durch die Erfüllung meiner Aufgabe.
Ein letztes Mal hört man das Ticken der Uhr,
bevor der Lärm der Kämpfe, das Bellen der Hunde und das Tosen der Schlacht es übertönen.
Ein sinnloses Schreien und Rufen der Drohungen, sinnloses Klirren von Waffen und sinnloseres Morden und Opfern von Feinden und Freunden.
Plötzlich, und doch habe ich es kommen sehen, spüre ich wieder die Angst und Unruhe. Das Ticken und die Nervosität lassen einen nicht los, auch wenn man die Uhren nicht hören kann.
Mir einzureden, dass mich das Ticken kalt lässt, probiere ich gar nicht erst, denn für Mut ist es zu spät. Jetzt, da ich mir selbst des Schutzes meiner Königin nichtmehr sicher sein kann.
Was bringt mir Mut und Hoffnung ? Was bringt mir Mut und Hoffnung, wenn sich der Tod zu eigen macht, was nicht seines ist, damit sich die Leere ausbreitet.

Ich weiß nicht, was mir Hoffnung bringt, doch so plötzlich wie die Angst gekommen war, kam die Hoffnung, die Angst zu verbreiten und mein schlagendes Herz und die Seen in meinem Inneren zu beruhigen.

Vor mir ist kein Feind, vor mir ist nur die Leere, doch dahinter nicht der Tod, sondern das Licht.
Sekunde für Sekunde.

Schritt für Schritt.

Hinter mir meine Königin, vor mir das Licht.
Sekunde für Sekunde.

Neben mir Tod, der Tod meiner Freunde, nicht mein Tod.  
Ich sehe keinen Tod mehr, ich sehe das Licht.

Schritt für Schritt.

Nach vorne, meine Königin in meinem Rücken.

Ich versprach ihr einst, ich werde sie nie verlassen, ihr Glanz werde nie verblassen, denn sie sei meine Königin.
Dieses Versprechen breche ich jetzt.
Die Königin der Feiglinge, die Figur von D7 ist im Licht angekommen.
Die schwarze Figur kam aus den Schatten, erreichte das Licht.
Ich habe meine Königin verlassen, habe mein Versprechen gebrochen, nun ist mein Verrat komplett.

Nun bin ich die Königin der Schmerzen, ich bin stark. 
Ich hatte meine Königin gewarnt. Und wer beschützt sie nun ?

D1 gegen D8.
Ich, die weiße Dame, gegen meine Königin.

Freitag, 1. Januar 2016

Jiminy

Zu spät kam die Einsicht zum schlechten Gewissen,
ich konnt es nicht wissen, mein Geist ist zerrissen,
ich stand mit dem Rücken zur Wand.
Im Feuer gestorben, in Flammen verbrannt.

Ich kann nicht vor und nicht zurück -
warte mit offenen Händen.
Kann nicht vor, nicht zurück-
mein Geist gefangen in Ketten.
Und dann traf es mich wie ein Blitz,
dass jetzt jeder Tag anders ist.

Wie paralysiert, so muss ich brennen.
Wie paralysiert, muss ich erkennen :
Für Heilung ist es längst zu spät,
Vernunft vergeht und Wahnsinn lebt.
Das schlechte Gewissen,
Mein Geist ist zerrissen,
Wahnsinn, Wahnsinn,
Das Leben vermissen !